Was ist Lookismus?

Lookismus…? Oje schon wieder so ein “ismus”!! Reichen Sexismus, Rassismus und Klassismus denn nicht aus, um die Ungerechtigkeiten dieser Welt zu beschreiben??? Leider nein… Lookismus befasst sich mit einer ganz spezifischen Art der Diskriminierung, nämlich der aufgrund des Aussehens bzw. des Körpers. Dabei beschreibt der Begriff Mechanismen der Auf- oder Abwertung von Menschen aufgrund von Äußerlichkeiten oder bestimmter Körpermerkmale, welche wiederum mit einem Verlust bzw. Zugewinn an gesellschaftlichen Partizipationschancen, sowie Vormachtsstellungen einhergeht. Lookismus ist somit eng verknüpft mit der Konstruktion von Körpernormen und Schönheitsidealen. Denn welche äußerlichen Merkmale auf- bzw. abgewertet werden, hängt mit den jeweilige gesellschaftlichen Normvorstellungen von Körpern zusammen. Des Weiteren sind nicht alle Menschen in gleicher Weise und Intensität von Lookismus betroffen. So werden beispielsweise weiblich gelesene Personen noch immer stärker aufgrund ihres Erscheinungsbildes bewertet als männlich gelesene Personen. Auch BIPoC sind deutlich häufiger stereotypen Zuschreibungen ausgesetzt, als “weiße” Menschen. An dieser Stelle zeigt sich die Schnittstelle von Lookismus zu anderen “ismen”. Anhand von Lookismus lässt sich anschaulich die Mehrfachdiskriminerung bzw. Mehrfachprivilegierung bestimmter Menschengruppen herauslesen.
Ein weiterer Aspekt ist die Einbettung von Lookismus in kapitalistische Strukturen. Dies zeigt sich unter anderem in der strategischen Vermarktung von als weiblich gelesenen Körpern in der Werbe- und Filmbranche.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verwendung des Begriffs Lookismus dazu beitragen kann, die Normierung von Körpern und die damit einhergehenden diskriminierenden Mechansimen aufzudecken und in ihrer Mehrdimensionalität zu begreifen.